Ines Kappert über die Krise der Männlichkeit in der Popkultur

Am Ende der Erzählung vom Mann in der Krise geht erstaunlich oft die Welt unter. Wir beschwören immer wieder die Krise der Männlichkeit. Ganz oft geht es aber nicht darum, etwas Neues zu entwerfen, sondern zu sagen: Entweder wir kehren zurück zu traditionellen Rollenmustern oder wir schlittern in die Katastrophe. Das sagt nicht nur die AfD. Im Bierzelt redet Björn Höcke meinte ja, wir müssen Männlichkeit wiederentdecken. Dabei ging es ihm aber weniger um Männer als um Hass auf Flüchtlinge. Auch in vielen bekannten Filmen und Serien von Fightclub über Breaking Bad bis zu Joker kämpft sich ein Mann, der sich von der modernen Gesellschaft kastriert fühlt, zurück in die Männlichkeit. Mit aller Härte und dem Desaster, das zwingend folgt. Auf der anderen Seite haben wir jetzt auch schon Influencer wie Tate oder Peterson, denen Millionen orientierungsloser junger Männer wegen ihrer einfachen Antworten auf komplexe Probleme folgen, deren Männerbild eher als archaische Kamikaze bezeichnet werden müsste.

Der Mann in der Krise

„Der Mann in der Krise“ heißt das Buch von Kulturtheoretikerin Ines Kappert. Sie kann uns auch erzählen, was das Ganze mit Kapitalismus zu tun hat. 

Coverfoto: Stephan Röhl, CC BY-SA 2.0